Durch die letzten trockenen Jahre sind die Wälder in Deutschland massiv in Mitleidenschaft gezogen worden. Wie in anderen Bundesländern auch, gab dann in Rheinland Pfalz der Borkenkäfer dem Nadelholz vielerorts den Rest.
In unserem Revier waren der Forst und die Waldbesitzer gezwungen, nahezu alle Fichtenbestände zu fällen. Die meisten Flächen wurden bereits geerntet und einigen steht es noch bevor. Obwohl der zuständiger Förster versucht, einzelne Bäume stehen zu lassen und somit Totholz für Specht und Co. bereitzuhalten, ist natürlich ein einzelner, frei stehender Stamm für den Sperlingskauz kein toller Nistplatz. Dort fühlt er sich nicht wohl.
Aus diesem Grund wurde in Zusammenarbeit mit der Kreisjägerschaft im AK-Land und dem Deutschen Falknerorden beschlossen, den Greifen und weiteren Vögeln unter die „Flügel“ zu greifen. Durch die hektargroßen Kahlschläge im gesamten Altenkirchener Land haben es die Waldohreule, der Wald- und Rauhfußkauz sowie, allen voran, der Sperlingskauz ganz besonders schwer. Generell ist die Situation für Höhlenbrüter dramatisch, jedoch den Sperlingskauz trifft es ganz besonders. Als hochempfindlicher und sehr scheuer Vogel nimmt er praktisch keine Bruthilfen an.
Aus diesem Grunde wurden spezielle Nistkästen als Spezialanfertigungen gebaut, deren Frontelemente mit einer Rindenverblendung versehen worden sind. So hofft man, dass der kleine Vogel diese Bruthilfe annehmen wird. Die Kreisjägerschaft und der Deutsche Falknerorden sowie das Freusburger Bauunternehmen Schmidt brachten insgesamt 5.000 € auf, um in Zusammenarbeit mit dem AWO-Kreisverband Siegen/Wittgenstein/Olpe die Kästen fertigen zu lassen. Zusätzlich wurden noch weitere kleinere Nisthilfen für Fledermäuse etc. produziert und verteilt.
Auch wir in Hilgenroth freuen uns, dass Projekt unterstützen zu können und so holte ich am Sonntag die Kästen von der Kreisgruppe Altenkirchen ab. Nun überlegen wir, zusammen mit Pächter und Förster, wo wir am geschicktesten die Kästen aufhängen und ein entsprechendes „Monitoring“ einrichten können. In den nächsten Tagen werden wir die Nisthilfen dann in unserem Revier montieren.
Auch das ist „Jagd“ und aktiver Natur- und Artenschutz. Solche Aufgaben und Arbeiten machen besonders viel Spaß und in der Hoffnung, dass es speziell dem kleinen Sperlingskauz nutzt, freue ich mich jetzt schon auf die Ansitze, um den Nistkasten beobachten zu können.