Ein turbulentes und nicht einfaches Jahr neigt sich dem Ende zu. Beruflich hat mich einiges stark beansprucht und viele Veränderungen in diesem Umfeld haben mich sehr viel Zeit gekostet. Dennoch schaffte ich es, meinen DD-Rüden, Bond vom Nieklitzer Moor, erfolgreich im Frühjahr zur VJP zu führen und anschließend, mit vielen Stunden im Revier und etlichen grauen Haaren mehr auf dem Kopf, zur vollen Brauchbarkeit im Oktober. Das ist doch immerhin etwas!
Ja, das ist etwas und je mehr ich darüber nachdenke, umso stolzer bin ich darauf! Wenn ich daran zurückdenke, wie viele Menschen mir in meinem Umfeld gesagt haben, ich solle doch mit der Jagdhundeausbildung warten, mehr Erfahrungen sammeln. Die Zahl derer, die mir einreden wollten, als Jungjäger könne man noch keinen Hund ausbilden, war deutlich größer als diejenigen, die mein Vorhaben tatkräftig unterstützten!
Diesen Freunden, Helfern, Jägern und Ausbildern möchte ich meinen Dank und meinen Respekt aussprechen. Gleichzeitig möchte ich aber anderen Jungjägern Mut machen, es mir gleich zutun! Lasst Euch nicht bremsen, denn aus meiner Sicht gibt es sehr viele Gründe, so schnell wie möglich einen treuen Gefährten an Eurer Seite zu haben, den ihr auch selbst ausgebildet habt – gerade als Jungjäger!
Natürlich kostet es Zeit und dass ist etwas, worüber man sich von Anfang an klar sein muss. Eine Erziehung und Ausbildung vom Welpenalter bis hin zu einem Vollgebrauchshund macht man nicht „nur“ am Wochenende (wobei diese auch alle mit Training ausgefüllt waren). Wie schon geschrieben, hatte ich neben „Bremsern“ auch Menschen im meinem Umfeld, die mich tatkräftig unterstützten und mit mir bereitwillig ihr Wissen geteilt haben! Das ist unbezahlbar! Bond machte es mir zwischenzeitlich nicht einfach, denn die Natur lies seine pubertären Schübe genau während der Ausbildung kommen; nicht nur einmal! Was der Racker einen Tag gelernt hatte, hatte er an einem anderen Tag schon wieder vergessen! Hinzu kamen die Kämpfe um die Rangordnung und gute sowie schlechte Tage! Lediglich am Tag der Prüfung lief alles wie am Schnürchen! Der Gute bestand alle Fächer mit Bravour und ist somit ein Vollgebrauchshund mit Jäger und eigenem Revier! 😉
Jetzt neigt sich das Jahr bereits dem Ende zu und ich blicke auf mein erstes Jagdjahr zurück. War ich erfolgreich? Habe ich meine Ziele erreicht? Gab es Dinge, die nicht gut waren?
Alle diese Fragen kann ich mit einem JA beantworten! Nicht zuletzt deshalb, weil ich Bond erfolgreich als Erstlingsführer zu den Prüfungen führen konnte und mir das Jahr einmal mehr gezeigt hat, dass Jagd für mich eine Passion ist; eine bereichernde Lebenseinstellung!
Diese Passion in Zukunft mit einem treuen Gefährten an meiner Seite ausführen zu können, ist schon etwas ganz Besonderes!
Somit kann das kommende Jahr nur gut werden! Natürlich habe ich mir auch schon einige Ziele für 2023 gesetzt und ein Ziel ist es, meine Praxiserfahrung bei der Jagd auszubauen! Dafür nehme ich mir die Zeit, die ich brauche! Ein paar Vorhaben sind bereits eingeleitet und so freue ich mich u.a. auf eine Rotwild-Jagd in Schottland, über die ich hier natürlich ausführlich berichten möchte! Beruflich verändere ich mich zur Zeit auch sehr stark und somit bleibt das Leben anregend, inspirierend und spannend!
Ich wünsche allen Jägerinnen und Jägern sowie meinen Lesern und natürlich meiner Familie, meinen Freunden und Bekannten ein besinnliches und ruhiges Weihnachtsfest sowie ein phantastisches und glückliches neues Jahr!
Bis dahin alles Gute und Waidmannsheil!